Zu jedem Pfarrhaus gehörte meist ein großer Garten. Häufig diente der Obstanbau früher der Selbstversorgung der Pfarrfamilien und stockte das schmale Gehalt der Pfarrer auf. Die Pfarrgärten waren im Wesentlichen in drei Bereiche geteilt, die Nützlichkeit, Geist und Schönheit harmonisch miteinander verbanden. So besaß jeder Pfarrgarten einen Parkteil, als Rückzugsort, es gab einen Blumengarten, um den Altar und die Kirche zu schmücken und einen Nutzgarten mit Gemüsebeeten.
Seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts verfallen die Pfarrgärten mehr und mehr. Nur noch wenige zeigen die einst hohe Gartenkultur in angemessener Weise. Heute müssen die Pfarrer oft eine Vielzahl von Gemeinden betreuen und verfügen nicht mehr über die notwendige Zeit, die Gärten zu bestellen und zu pflegen. Außerdem fehlen häufig die gärtnerischen Kenntnisse, die frühere Pfarrgenerationen besaßen. Trotz ihres bedeutenden gartenhistorischen, ökologischen und heimatkundlichen Wertes fristen viele Pfarrgärten heute, von der Öffentlichkeit und der Gartenbauliteratur kaum beachtet, ein unverdientes Schattendasein.
Im Projekt „Natur und Kultur erleben auf der Route der alten Obstsorten“ wurde im Lutherjahr 2017 ein Schwerpunkt darauf gelegt Menschen für die Erhaltung der Pfarrgärten zu sensibilisieren. In ausgewählten Pfarr- und Kirchgärten im Wendland, die in ihrer Struktur noch erkennbar sind wurden die alten Bestände durch geeignete Pflegemaßnahmen wieder in Stand gesetzt und beispielhaft Neupflanzungen vorgenommen.
Dazu gehörten:
- Pfarrgarten Gartow
Pflegemaßnahmen
- Alter Pfarrgarten Trebel
Pflanzen im alten Pfarrgarten und vor der Kirche
- Kirche Gistenbeck
Randbepflanzung der Grünfläche hinter der Kirche
- Alter Obstgarten an der Kapelle Bredenbock
Pflegmaßnahmen und Nachpflanzung