Über uns

Ein Projekt des Landschaftspflegeverbandes
Kirschallee in voller Blüte | Foto: Klaus Mayhack

Die Bemühungen um den Erhalt der alten Obstsorten in der Region tragen Früchte. In der Zeit von 2008 bis 2018 wurden hunderte der kostbaren alten Sorten im Wendland gepflanzt. Zahlreiche Streuobstwiesen und Einzelbäume wurden saniert. Informationstafeln tragen dazu bei, deren Bedeutung für den Menschen und den Naturschutz besser zu verstehen. Hinweisschilder und ausgewiesenen Obstspaziergänge helfen, wertvolle Bestände zu finden. Die Obstscheune im Rundlingsmuseum Lübeln ist zentrale Anlauf- und Informationsstelle für die bedrohten alten Sorten. Diese sind Heimat für unzählige Tiere und Pflanzen, von denen viele auf der roten Liste stehen.

Europäische Fördermittel, das Land Niedersachsen, die BINGO-Umweltstiftung, der Landkreis Lüchow-Dannenberg, die Firma Voelkel und einzelne Spender  haben das Projekt über das Programm „Natur erleben in Niedersachsen“ finanziert und so ermöglicht, dass das Bewusstsein über dieses wertvolle Kulturgut im Wendland durch zahlreiche Aktionen, Veranstaltungen und Feste wieder belebt werden konnte.

Ein länderübergreifendes Vorlaufprojekt „Straße der alten Obstsorten“ lief bis Ende 2005 zeitgleich in den drei Bundesländern Niedersachsen (Wendland und Amt Neuhaus), Sachsen-Anhalt (Altmark) und Brandenburg (Prignitz). In den einzelnen Bundesländern wurden unterschiedliche Vorhaben umgesetzt. Kooperationen untereinander gibt es bis heute.

Im Wendland begann 2008  das Umsetzungsprojekt „Route der alten Obstsorten im Wendland“, das in mehreren  Phasen durchgeführt wurde. In den ersten Jahren standen das Kennen lernen der alten Obstsorten und ihrer Standorte, das Erlebbar machen der Bedeutung der Obstbestände aus naturschutzfachlicher Sicht sowie die Erhöhung der Wertschätzung alter Obstsorten im Mittelpunkt. Der Erwerb von Bäumen wurde unterstützt und die dazu gehörigen Kenntnisse  zu  Pflanztechniken und Pflegebedarf  in zahlreichen Veranstaltungen und Kursen vermittelt.

Obstscheune Lübeln
Museumsdorf Lübeln – Obstscheune

Ein besonderer Erlebnispunkt für Kinder und Erwachsene auf der „Route der alten Obstsorten“ entstand  im Museumsdorf Lübeln. Eine Obstscheune  mit der umfangreichen Ausstellung Erlebniswelt alte Obstsorten wurde 2013 eingeweiht. Hier werden alle Themen rund um die alten Obstsorten  vorgestellt. Zusammen mit dem Lehrpfad für kleine Leute auf der angrenzenden Streuobstwiese, dem Insektenhotel, dem Schafgehege,  dem Bienenunterstand und der kleinen Küche ist  Scheune ein idealer Ort für die Durchführung von Umweltbildungsprojekten. Museumsbesucher können sich individuell in die zahlreichen Informationsangebote vertiefen. In enger Zusammenarbeit mit dem Rundlingsmuseum finden hier  Veranstaltungen und Workshops statt.  In der als Dauerschleife gezeigte „Wendlandshow“ werden touristisch besonders interessante Standorte im Landkreis Lüchow – Dannenberg durch Fotos präsentiert und durch Informationen ergänzt.

Streuobststag
Streuobsttag in Gartow

Höhepunkte des Obstjahres sind die vom Landschaftspflegeverband organisierten Feste. Im Wechsel finden in Gartow und in Lübeln jeweils im Herbst Streuobsttage statt. Sie erfreuen sich inzwischen  großer Beliebtheit und sind Treff- und Informationspunkte für neue und alte Freunde der alten Obstsorten. Der Bio-Streuobstverein Elbtal organisiert Sammelbestellungen, so dass Obstbäume von guter Qualität preiswert erworben werden können. Fachvorträge zu speziellen Themen des Obstanbaus werden immer beliebter. Das zeigt, dass das Interesse an den Fragen um die alten Obstsorten tiefgehender geworden ist und davon ausgegangen werden kann, dass sich das Bewusstsein über den Wert dieses Kulturgutes nachhaltig verändert hat.

 

Die positive Resonanz  der  Bevölkerung in allen Projektphasen zeigt, wie groß das Interesse ist, mehr über die Zusammenhänge von Naturschutz, Landschaftswert und Pflege sowie Verwertung von Streuobst und gesunde Ernährung zu erfahren und sich persönlich zu engagieren.

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